Grundwasserschäden entstehen, wenn Schadstoffe ins Grundwasser gelangen und dieses kontaminieren. Solche Verunreinigungen gefährden die Trinkwasserversorgung und können erhebliche ökologische und gesundheitliche Risiken darstellen. Die Beurteilung und Sanierung von Grundwasserschäden folgt einem systematischen Vorgehen, das mehrere Schritte umfasst.

  1. Beurteilung von Grundwasserschäden: Der erste Schritt ist die umfassende Bewertung des Schadensausmaßes. Hierbei werden Proben aus dem Grundwasser entnommen und auf Schadstoffe wie Schwermetalle, organische Verbindungen oder andere Verunreinigungen untersucht. In der Regel wird auch die Ausbreitungsrichtung und -geschwindigkeit des Schadstoffes im Grundwasser untersucht, um das betroffene Gebiet zu bestimmen. Die Gefährdungspotenziale für Mensch und Umwelt werden anhand von Grenzwerten und gesetzlichen Vorgaben bewertet. Ein wichtiger Bestandteil der Beurteilung ist zudem die Identifizierung der Schadensquelle, etwa aus industriellen Altlasten oder Leckagen von Chemikalien.
  2. Sanierung von Grundwasserschäden: Auf Basis der Beurteilung wird ein Sanierungskonzept entwickelt, das sich je nach Schadstoff und Schadensausmaß unterscheidet. Typische Methoden zur Grundwassersanierung sind:
    • Pump-and-Treat: Dabei wird das belastete Grundwasser abgepumpt, gereinigt und danach entweder wieder in den Boden eingebracht oder entsorgt.
    • In-situ-Verfahren: Hierbei werden die Schadstoffe direkt im Boden behandelt, ohne dass das Grundwasser entnommen wird. Dies kann durch die Injektion von chemischen oder biologischen Mitteln geschehen, die die Schadstoffe neutralisieren oder abbauen.
    • Hydraulische Barrieren: Um die Ausbreitung der Schadstoffe zu verhindern, werden Barrieren oder Dichtwände errichtet, die den Schadstoffstrom stoppen.

Die Auswahl der Methode hängt von der Art des Schadstoffes, der Tiefe des Grundwassers und den lokalen Gegebenheiten ab.

  1. Langfristige Überwachung: Nach der Sanierung ist eine fortlaufende Überwachung notwendig, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen erfolgreich sind und keine weiteren Verunreinigungen auftreten. In manchen Fällen ist auch eine langfristige Überwachung erforderlich, um eine vollständige Regeneration des Grundwassers zu gewährleisten.

Die Beurteilung und Sanierung von Grundwasserschäden ist komplex und erfordert präzise Planung sowie den Einsatz moderner Technologien. Ziel ist es, die Wasserqualität wiederherzustellen und zukünftige Risiken zu minimieren.