In der Geotechnik bezieht sich der Begriff “Stahlaggressivität” auf die potenzielle Schädigung von Stahlbauwerken oder stahlbewehrten Strukturen durch chemische und physikalische Einwirkungen aus dem umgebenden Boden oder Grundwasser. Diese Einwirkungen können zu Korrosion und anderen Schäden führen, die die strukturelle Integrität und Lebensdauer des Stahls beeinträchtigen. Stahlaggressivität wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, die zur Korrosion und Degradation des Stahls beitragen können.
Hauptfaktoren der Stahlaggressivität
- Chemische Angriffe:
- Säuren: Säuren im Boden oder Grundwasser können die Passivschicht auf der Stahloberfläche angreifen und Korrosion verursachen.
- Sulfate: Sulfate können in Kombination mit Feuchtigkeit und bestimmten Mikroorganismen zu einer beschleunigten Korrosion führen.
- Chloride: Chloride, insbesondere aus salzhaltigen Böden oder Streusalzen, können die Korrosion des Stahls erheblich beschleunigen, indem sie die schützende Oxidschicht auf der Stahloberfläche zerstören.
- Elektrochemische Angriffe:
- Galvanische Korrosion: Wenn zwei unterschiedliche Metalle in leitendem Medium miteinander in Kontakt kommen, kann galvanische Korrosion auftreten. Das unedlere Metall korrodiert dabei schneller.
- Streuströme: Elektrische Ströme, die durch den Boden fließen (z.B. von nahegelegenen elektrischen Installationen), können Korrosion hervorrufen.
- Physikalische Angriffe:
- Mechanische Beanspruchung: Abrasion und Erosion durch Partikel im Wasser oder Boden können die Schutzschichten auf der Stahloberfläche abtragen und Korrosion begünstigen.
- Temperaturänderungen: Wiederholte Temperaturzyklen können zu Spannungen und Rissen in der Stahloberfläche führen, die das Eindringen von korrosiven Substanzen erleichtern.
Klassifizierung der Stahlaggressivität
Die Stahlaggressivität wird in verschiedene Expositionsklassen eingeteilt, d