Das Baugrundrisiko bezeichnet die Unsicherheiten und potenziellen Gefahren, die mit den geologischen und bodenmechanischen Eigenschaften eines Baugrundstücks verbunden sind und die Planung, Durchführung und Nutzung eines Bauvorhabens beeinflussen können. Diese Risiken können vielfältiger Natur sein und verschiedene Aspekte des Baugrunds betreffen. Zu den häufigsten Baugrundrisiken gehören:
- Setzungsrisiken: Das Risiko, dass der Boden unter dem Gewicht des Bauwerks nachgibt und sich setzt, was zu ungleichmäßigen Setzungen und möglicherweise zu Schäden am Bauwerk führen kann.
- Stabilitätsrisiken: Gefahr von Erdrutschen oder Böschungsversagen, insbesondere in Hanglagen oder bei Bauarbeiten in der Nähe von Böschungen.
- Bodenverflüssigung: Das Phänomen, bei dem sich der Boden bei Erschütterungen (z.B. durch Erdbeben) wie eine Flüssigkeit verhält und seine Tragfähigkeit verliert.
- Grundwasserprobleme: Unerwartet hoher Grundwasserspiegel oder wechselnde Grundwasserstände können Bauarbeiten erschweren, Fundamente unterspülen oder die Stabilität von Bauwerken beeinträchtigen.
- Bodenkontamination: Vorhandensein von Schadstoffen im Boden, die eine Gefahr für die Umwelt und die Gesundheit darstellen und spezielle Maßnahmen zur Bodensanierung erfordern.
- Heterogene Bodenbeschaffenheit: Unterschiedliche Bodenschichten mit variierenden Eigenschaften können zu unvorhersehbaren Problemen bei der Gründung und Stabilität des Bauwerks führen.
- Erschließungsrisiken: Schwierigkeiten bei der Erschließung des Baugrundstücks aufgrund von schwer zugänglichem Gelände oder unzureichender Infrastruktur.
Um diese Risiken zu minimieren, wird in der Regel ein Baugrundgutachten erstellt, das die geologischen und bodenmechanischen Eigenschaften des Baugrundstücks untersucht und bewertet. Auf Basis der Ergebnisse können dann geeignete Maßnahmen und Techniken für die Gründung und Bauausführung geplant werden.