Der Begriff “Baugrund” bezieht sich auf die natürlichen Materialien (Boden und Fels) unterhalb der Erdoberfläche, auf denen Bauwerke wie Gebäude, Brücken, Straßen und Tunnel errichtet werden. Die Beschaffenheit und Eigenschaften des Baugrunds sind von entscheidender Bedeutung für die Planung, den Entwurf und die Konstruktion von Bauwerken, da sie die Stabilität und Sicherheit der Strukturen maßgeblich beeinflussen.
Eigenschaften des Baugrunds
- Bodenarten:
- Kies und Sand: Grobkörnige Böden mit guten Drainageeigenschaften und hoher Tragfähigkeit, aber geringer Kohäsion.
- Schluff: Feinkörniger Boden mit mittleren Drainageeigenschaften und Tragfähigkeit, jedoch anfällig für Setzungen.
- Ton: Sehr feinkörniger Boden mit hoher Kohäsion, aber geringer Durchlässigkeit und potenziell hoher Setzungsempfindlichkeit.
- Fels: Gesteinsmaterial mit sehr hoher Tragfähigkeit, aber komplexen Bruch- und Spaltverhalten.
- Tragfähigkeit: Die Fähigkeit des Baugrunds, Lasten ohne übermäßige Verformung oder Versagen zu tragen. Die Tragfähigkeit hängt von der Dichte, der Kornstruktur und der Feuchtigkeit des Bodens ab.
- Setzungsverhalten: Die Tendenz des Bodens, sich unter Last zu verformen. Dies ist besonders wichtig, um ungleichmäßige Setzungen und daraus resultierende Schäden an Bauwerken zu vermeiden.
- Wassergehalt und Grundwasserverhältnisse: Der Wassergehalt beeinflusst die Scherfestigkeit und das Setzungsverhalten des Bodens. Grundwasser kann zusätzliche Herausforderungen durch Auftriebskräfte und veränderte Lastverhältnisse darstellen.
- Kohäsion und Reibungswinkel: Diese Parameter bestimmen die Scherfestigkeit des Bodens. Kohäsion bezieht sich auf die Anziehungskräfte zwischen den Bodenpartikeln, während der Reibungswinkel den Widerstand gegen Scherbewegungen angibt.