Eine Baugrunduntersuchung ist ein wesentlicher Schritt bei der Planung und Vorbereitung von Bauvorhaben. Sie umfasst eine detaillierte Analyse des Baugrunds, um die geologischen und bodenmechanischen Eigenschaften des Bodens zu ermitteln. Das Ziel der Baugrunduntersuchung ist es, Informationen zu gewinnen, die für die sichere und wirtschaftliche Gründung und Errichtung von Bauwerken notwendig sind. Hier sind die wichtigsten Aspekte einer Baugrunduntersuchung:

  1. Probenentnahme: Entnahme von Bodenproben aus verschiedenen Tiefen durch Bohrungen, Sondierungen oder Schürfungen. Diese Proben werden dann im Labor auf ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften untersucht.
  2. Geotechnische Messungen: Durchführung von In-situ-Tests wie Sondierungen (z.B. Standard Penetration Test, SPT) und Drucksondierungen (Cone Penetration Test, CPT), um die Festigkeit und Tragfähigkeit des Bodens direkt vor Ort zu bestimmen.
  3. Bodenanalyse: Untersuchung der Bodenproben im Labor auf Parameter wie Kornzusammensetzung, Plastizität, Dichte, Feuchtigkeitsgehalt, Scherfestigkeit und Durchlässigkeit.
  4. Grundwasseruntersuchung: Ermittlung des Grundwasserstands und der Schwankungen sowie der chemischen Beschaffenheit des Grundwassers. Dies ist besonders wichtig, um mögliche Probleme mit Wasserdrücken und Baugrubensicherung zu identifizieren.
  5. Geologische Kartierung: Erstellung eines geologischen Profils des Baugrundstücks, das die verschiedenen Bodenschichten und ihre Eigenschaften darstellt. Dies hilft bei der Identifizierung von potenziellen Risiken wie Bodensetzungen oder Erdrutschen.
  6. Risikoanalyse: Bewertung potenzieller Baugrundrisiken wie Setzungsgefahr, Erdrutschrisiko, Bodenverflüssigung und anderen geotechnischen Gefahren.
  7. Berichtserstellung: Zusammenfassung aller gewonnenen Daten und Ergebnisse in einem Baugrundgutachten. Dieses Gutachten enthält auch Empfehlungen für geeignete Gründungsmethoden, Maßnahmen zur Baugrundverbesserung und Hinweise zur Bauausführung.

Eine gründliche Baugrunduntersuchung ist entscheidend, um die Tragfähigkeit des Bodens zu bewerten, die richtige Gründungsart zu wählen und das Risiko von Bauschäden zu minimieren. Sie stellt sicher, dass das geplante Bauvorhaben sicher, stabil und nachhaltig umgesetzt werden kann.