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In der Geotechnik bezeichnet der Begriff Bodenart die Klassifikation von Böden basierend auf ihrer Korngröße, Zusammensetzung und physikalischen Eigenschaften. Die Bodenart ist ein entscheidender Faktor bei der Planung und Durchführung von Bauprojekten, da sie die mechanischen Eigenschaften und das Verhalten des Bodens unter Last beeinflusst.

Klassifikation von Bodenarten

Die Klassifikation von Böden erfolgt in der Regel anhand der Korngröße und Textur. Zur Klassifikation findet die DIN 18196 (Deutsche Norm) ihre Anwendung. Die Hauptbodenarten lassen sich in zwei Kategorien einteilen: grobkörnige Böden (Kies und Sand) und feinkörnige Böden (Schluff und Ton).

Grobkörnige Böden

  1. Kies:
    • Beschreibung: Besteht aus Partikeln mit einem Durchmesser von 2 mm bis 63 mm (nach DIN).
    • Eigenschaften: Hohe Tragfähigkeit, gute Drainageeigenschaften, wenig setzungsanfällig.
    • Anwendung: Geeignet für Fundamente und als Drainagematerial.
  2. Sand:
    • Beschreibung: Besteht aus Partikeln mit einem Durchmesser von 0,063 mm bis 2 mm (nach DIN).
    • Eigenschaften: Gute Tragfähigkeit, hervorragende Drainage, mäßige Setzungsneigung.
    • Anwendung: Verwendung in Fundamente, Straßenbau und als Füllmaterial.

Feinkörnige Böden

  1. Schluff:
    • Beschreibung: Besteht aus Partikeln mit einem Durchmesser von 0,002 mm bis 0,063 mm (nach DIN).
    • Eigenschaften: Mittlere Tragfähigkeit, schlechte Drainage, setzungsanfällig, geringe Kohäsion.
    • Anwendung: Weniger geeignet für tragende Strukturen, kann zu Setzungsproblemen führen.
  2. Ton:
    • Beschreibung: Besteht aus Partikeln mit einem Durchmesser von weniger als 0,002 mm.
    • Eigenschaften: Hohe Kohäsion, niedrige Durchlässigkeit, hohe Setzungsneigung, plastisches Verhalten.
    • Anwendung: Wird oft vermieden für tragende Strukturen ohne spezielle Maßnahmen, da Töne stark auf Feuchtigkeitsänderungen reagieren und erhebliche Setzunge